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Quelle:   Rheinische Post - Samstag, 08. September 2001 - Nr. 209
 

40.000 Schützenbrüder treffen sich in Emmerich

Emmerich. Zapfenstreich, Platzkonzert und ein Festumzug mit 40.000 Schützen - Bundesschützenfest in Emmerich.

Platzkonzert und Festumzug: 60.000 Gäste zum Bundesschützentreffen

Die Schützen wissen, wie man feiert

Prinz zu Sayn-Wittgenstein, Rita Greven, Christian Preuth, Sabine Bisselik, Prälat Dr. Heiner Koch
EMMERICH (R.L./jdl). Zapfenstreich, Platzkonzerte und ein großer Festumzug: In Emmerich wird am Wochenende das Bundesschützenfest der Historischen Schützenbruderschaften gefeiert. Die Stadt an der holländischen Grenze erwartet 40.000 Schützen und 20.000 weitere Besucher. Sechs Teilnehmer erzählen, warum sie sich auf Deutschlands größtes Schützenfest freuen.

Der Chef. Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein (52) lebt in Odenthal und ist seit 1990 Hochmeister des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften: "In meiner Familie hat die Zugehörigkeit zur Schützenbruderschaft Tradition. Alle meine Vorfahren waren Schützen. Ich bin gerne in der Bruderschaft - wegen des Gemeinschaftsempfindens und der vielen Freundschaften, die man dort findet. Die 1.300 Schützenbruderschaften in Deutschland erfüllen eine wichtige soziale Funktion: Sie sind - besonders auf dem Dorf und in der Kleinstadt - eine Klammer für die Gemeinschaft. Außerdem wissen Schützen, wie man ordentlich feiert: Schützenfeste sind herrlich."

Der Präses. Prälat Dr. Heiner Koch (47) ist Mitglied der St. Sebastianus Bruderschaft Kaarst, Präses der Sappeure Düsseldorf und Bundespräses der Schützen: "Schützenbruder sein, das heißt, in einer Gemeinschaft zu leben, die sich in der Kirche und für die Menschen einsetzt. Das ist nicht nur ein Spruch, sondern wird in sehr vielen Bruderschaften mit aller Kraft gelebt. Die Werte "Glaube, Sitte, Heimat" stammen aus unserer Tradition, aber sie sind nicht altmodisch. Im Gegenteil: Gerade junge Menschen zeigen wieder sehr viel Interesse. Unsere Werte bieten Orientierung in einer unübersichtlichen Welt."

Der Geschäftsführer. Ralf Heinrichs (43), aktiv bei den Sebastianus-Schützen in Korschenbroich, leitet die Bundesgeschäftsstelle der Schützen in Opladen: "Schützen haben keine Nachwuchssorgen. Die Mitgliederzahlen bei Schülern und Jugendlichen nehmen zu. Insgesamt haben wir 600.000 Mitglieder, Tendenz steigend. Der Anteil der Frauen liegt bei etwa zehn Prozent. Unsere Vereine können selbst entscheiden, ob sie auch Frauen aufnehmen. Ich schätze, dass sich etwa 35 Prozent der Bruderschaften geöffnet haben. Aber viele lehnen die Beteiligung von Frauen ab."

Die Königin. Rita Greven (39) lebt als Hausfrau und Mutter in Zülpich. Sie ist Königin der Sebastianus-Schützen Zülpich-Schwerfen und Königin der Diözese Köln: "König sein - davon träumt jeder Schütze. Man steht im Mittelpunkt, das gefällt mir. Außerdem lernt man viele nette Leute kennen. Ich bin seit 25 Jahren in der Bruderschaft aktiv, bei uns im Dorf war mein Königsschuss nichts Besonderes. Anderswo haben mich die Männer aber skeptisch bis negativ beäugt. Ich trage als Königin kein Kleid, sondern eine Uniform. Ich bin der Würdenträger, mein Mann das schmückende Beiwerk. Bei uns in Schwerfen ist es nicht teuer, König zu sein. Der Verein legt Wert darauf, dass jeder sich den Spaß leisten kann."

Der Vogelbauer. Christian Preuth aus Emmerich (24) arbeitet als Zweiradmechaniker. In seiner Freizeit baut er Holzvögel für die Königsschießen: "Beim Vogel fürs Bundesschützenfest habe ich mir besonders viel Mühe gegeben. Schließlich ist das eine große Ehre für mich. Der Adler ist goldfarben lackiert und trägt das Emmericher Stadtwappen auf dem Rumpf. Meine Kumpels sträuben sich immer, die Vögel, die ich gebaut habe, auch wirklich kaputtzuschießen. Die wissen, dass mir das immer ein bisschen wehtut, weil die Figuren mir doch etwas ans Herz wachsen."

Die Ehefrau. Sabine Bisselik (37), von Beruf Krankenschwester, ist die "Gastgeberin" des Bundesschützenfests. Ihr Mann Ralf (37) amtiert seit August als König der St. Sebastianus Bruderschaft Emmerich: "Ich halte meinem Mann so gut wie möglich den Rücken frei. Ich bin für das Häusliche zuständig und arbeite im Hintergrund. Das Bundesfest bedeutet ein ganz besonderes Wochenende für uns. Deshalb habe ich mir eine neue Frisur machen lassen und mir ein neues Kleid gekauft: champagnerfarben, aus Satin. Fast wie ein Brautkleid. Auf jeden Fall wunderschön. Das hat fast 2.000 Mark gekostet. Aber das ist es mir wert. Darin fühle ich mich nämlich wie eine richtige Königin."

Der Festumzug durch Emmerich startet morgen um 11.30 Uhr.

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