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Quelle:    NRZ - LokalteilDüsseldorf - 15.02.2003

Die Gemeinde ist meine Familie

PRIESTER-JUBILÄUM / Karl-Klemens Kunst (66) ist seit 40 Jahren Priester, seit 29 Jahren in Unterbach und Unterfeldhaus.

GÖTZ MIDDELDORF
"Wenn ich zurückblicke steht für mich fest: Diesen Weg würde ich wieder gehen." Karl-Klemens Kunst sagt es ohne zu überlegen und mit Überzeugung. Seinen Beruf liebt er. Und das seit vier Jahrzehnten: Am Sonntag feiert der 66-Jährige in seiner Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt Unterbach/Unterfeldhaus 40-jähriges Priester-Jubiläum. Ein Leben für und mit Gott - das war für Karl-Klemens Kunst nie eine Frage. Schon eher die Entscheidung, ob er lebenslang auf eine eigene Familie verzichten möchte. Er tat es - und bereut es nicht. "Meine Familie ist meine Gemeinde", sagt der Pfarrer. Außerdem hat seine Schwester Kinder und Enkel - auch da ist er eingebunden. Und auch die Kinder und Enkel seiner Haushälterin Hildegard Regh (seit 18 Jahren die gute Seele im Unterbacher Pfarrhaus) bedeuten für Kunst ein Stück Familie.
Er machte seinen Weg in der katholischen Kirche
"Ich stamme aus einer sehr katholischen Familie", erzählt er. Geboren in Köln, aufgewachsen bei Siegburg, stand der katholische Glaube für ihn nie außer Frage: katholischer Kindergarten, Messdienerzeit, Jugendarbeit - Kunst machte seinen Weg in der katholischen Kirche. Nach dem Abitur die Entscheidung: auf Lehramt studieren, in die Juristei gehen, oder doch Theologie studieren? Der junge Kunst entschied sich für die Theologie ("Lehrer wäre bestimmt schief gegangen"), studierte in Bonn und Freiburg. Als Kaplan war er in Heiligenhaus und in Rheidt im Siegkreis. Dann ging er als Assisstent ans Priesterseminar nach Köln, bildete Priester mit aus. Am 1. Februar 1974 übernahm er die Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Unterbach. Durch das Zuzugsgebiet Unterfeldhaus wuchs die Gemeinde auf 5500 Personen. Zahlen, von denen man heute träumt. Derzeit gibt es in Unterbach und Unterfeldhaus 4900 Katholiken.
"Eigentlich", so erinnert sich der Pfarrer, "wollte ich nur zwölf, dreizehn Jahre in Unterbach bleiben." Jetzt sind es schon 29 Jahre. "Warum sollte ich wieder weg von hier? Es ist eine Gemeinde, in der ich mich wohl fühle, die ich mag", sagt er. Und die Gemeinde mag ihn. Vor allem viele junge Menschen. Sie sind als Messdiener, Lektoren und später im Kirchenvorstand oder Pfarrgemeinderat aktiv. Besonders schön findet Kunst ("auch wenn man daran merkt, dass man alt wird), dass er jetzt die Kinder von den Kindern tauft, die er früher im Kommunionsunterricht hatte oder selbst schon getauft hat.
Ein wenig stolz ist der Pfarrer darauf, dass mit Oliver Dregger, Andreas Lukai und Sebastian Brehmer drei junge Männer aus seiner Gemeinde zum Priester geweiht wurden. "Ich habe sie nicht gedrängt", beeilt er sich zu sagen. Beeinflußt haben wird er sie schon - unbewusst: Es ist die Faszinantion des Glaubens, die von diesem Mann ausgeht.
40 Jahre Priester, davon 29 in Unterbach und Unterfeldhaus - das waren nicht immer leichte Jahre. Nach dem Weggang von Kaplan Vobbe 1978 war er eineinhalb Jahre allein in der Gemeinde tätig. Eine harte Zeit, in der er sich aber auch auf seine Gemeinde verlassen konnte: "Viele haben mit angepackt."
Mit 66 Jahren will Kunst kürzer treten
Jetzt, mit 66 Jahren, will der Priester kürzer treten. "Ich nehme mir einfach mehr Zeit für mich", sagt er. Die nutzt er zu Wanderungen, am liebsten in Österreich, der Schweiz oder im Allgäu. "Hauptsache, irgendwo in den Bergen." Auch wenn er in ein bis zwei Jahren seine Pensionierung ansteuert, ganz aufhören möchte er nicht. "Ich möchte dann im zweiten Glied arbeiten", sagt er. Hoffnung auf einen Verbleib in Unterbach und Unterfeldhaus macht er seiner Gemeinde dabei nicht: "So etwas geht nicht gut." Aber noch haben sie ihn ja, ihren Karl-Klemens Kunst, dem zu Ehren das Gemeindezentrum in Unterfeldhaus liebenswürdig "Kunst-Halle" genannt wird. Hier gibt es am Sonntag nach dem Festgottesdienst (15.30 Uhr in der Pfarrkirche in Unterbach) einen Empfang. Persönlcihe Geschenke wünscht sich der Pfarrer nicht: Er sammelt für die Anschaffung eines Taufsteins.
 
Karl-Klemens Kunst
Foto: Silvia Reimann
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